Workshop: Forschungen mit und über Neue Medien: Die Offenheit und Entgrenzung des ethnographischen Feldes

Datum: 31.05.2011

Zeit: 15:00 - 18:30

Ort: Artur-Woll-Haus, Raum AE-A 102

Forschungen gerade im Bereich der Medienethnologie gehen zunehmend von einer prinzipiellen Offenheit sowie Entgrenzung des ethnographischen Feldes aus. Feste Forschungsorte, Regionen oder lokal fixierte Institutionen sind immer weniger der zentrale Ausgangspunkt von Projekten. Zudem sind soziale Beziehungen zu Forschungspartnern nicht mehr klar räumlich und zeitlich umrissen, werden ständig erweitert und wechseln dabei beständig ihre Intensität in unterschiedlichen Bereichen.

Zu diesen Prozessen zählen auch die durch neue Informations- und Kommunika­tions­technologien erzeugten Möglichkeiten, mit Kooperations- und Feldforschungspartnern in enger Verbindung zu bleiben bzw. von diesen permanent in enge Kommunikations­netzwerke quer über die Welt integriert zu werden. Diese sind in der Regel orts­ungebunden und lassen keine Trennung zwischen Büro, Home Office, Konferenzhotel und Freizeitaktivität etc. mehr zu. Neue IKT und deren mediale Möglichkeiten lassen zudem Geschehnisse an beliebigen Orten des Globus schneller und unmittelbarer er­lebbar werden und bringen auf diese Weise ?das Feld? permanent (wenn auch oft sehr gefiltert) ins Aufmerksamkeitsspektrum der Forschenden. Weiterhin führen Mobilitäts­formen dazu, dass Kontakte zu Forschungspartnern nicht allein auf die ?Expeditions­reise? beschränkt bleiben, sondern durch Gegenbesuche, Treffen an anderen Orten oder den Austausch bei bestimmten Ereignissen erweitert werden. Diese Tendenzen sind zunehmend Ausgangspunkt intensiver Reflexionen, müssen aber für die Medien­ethnologie noch einmal in besonderer Weise thematisiert werden. Was bedeutet dies für die ethnographische Praxis? Müssen diese Prozesse auch durch neue Formen der Analyse und Repräsentation begleitet werden?

Diese Fragen sollen anhand von Fallbeispielen aus Forschungsprojekten und forschungspraktischen Erwägungen der Vortragenden und Teilnehmer erörtert werden.

Kontakt: Dr. Gabriele Schabacher

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