Datum: 21.11.2013
Zeit: 09:00
Ort: Senatssaal (AR-UB 032)
Soziale oder öffentliche Probleme sind das Ergebnis von Thematisierungs‐ und Problematisierungspro‐zessen, die auf verschiedenen Ebenen analysiert werden können: als gesellschaftliche, öffentliche, politi‐sche und professionelle Diskurse, als jeweils spezifische Form der Institutionalisierung und Organisati‐onsentwicklung, als Kategorisierungs‐ und Bearbeitungsprozess auf der Ebene der Organisationen der Problembearbeitung und schließlich auf der Ebene der von Problemen und Problembearbeitungen be‐troffenen Individuen.
Immer ist von Prozessen die Rede, ohne dass allerdings genau klar gemacht wird, was es bedeutet über Prozesse zu reden. In den Sozialwissenschaften gibt es eine Reihe von Begriffen, die auf den Prozesscha‐rakter sozialer Wirklichkeit verweisen wie z. B. Karriere, Verlaufskurve, Ereignissequenz, Geschichte, Funktion, Beschleunigung, Differenzierung, Stufe, Zyklus, Pfad, Diffusion, Rück‐Kopplung, Ströme, Biogra‐fie, Lebenslauf usw.
Auf der Tagung soll die Prozessperspektive explizit gemacht und auf das Konzept des „social problem work“ angewandt werden, womit insbesondere das aktive Herstellen von Prozessen der Problematisie‐rung und Kategorisierung gemeint ist. Im Wesentlichen geht es um die Analyse der den Prozessen zu‐grundeliegenden Zeitvorstellungen, der Identifizierung zentraler Elemente und Bedingungen von Prozes‐sen sowie um eine Beschreibung und Erklärung der Formen ihrer Verknüpfungen auf den verschiedenen Ebenen der Herstellung öffentlicher Probleme.
Kontakt: Prof. Dr. Thomas Klatetzki
Termin angelegt von 24