Zeit: 10:00 - 16:00
Ort: Artur-Woll-Haus, Raum AE-A 102
Workshop mit Prof. Dr. Torsten Hahn (Hagen) und Prof. Dr. Hartmut Winkler (Paderborn)
Diskutanten: Dr. Christoph Neubert, Prof. Dr. Armin Schäfer und Prof. Dr. Niels Werber
Trotz seines konstitutiven Platzes innerhalb der Gründungsgeschichte der Medientheorie gehört Harold A. Innis nicht zu deren vielgelesenen Autoren. Gegenüber den populärkulturell und global interessierten Arbeiten Marshall McLuhans scheinen insbesondere Innis' wirtschaftshistorische Studien mit ihrem stark lokalen Bezug auf die Situation Kanadas weniger zugänglich, verallgemeinerbar und insofern: beschränkter zu sein. Der Workshop nimmt sich vor, genau diese Orts- und Situationsbezogenheit der Innis'schen Forschung zum Ausgangspunkt einer Neuperspektivierung zu machen: Was kann uns die Bezugnahme auf die materialen, regionalen und verkehrstechnischen Formationen von Übertragungswegen für das Verständnis medialer Prozeduren und der dabei beteiligten Agenten sagen? Wie ermöglicht gerade der Rekurs auf die wirtschaftshistorische Dimension ein materialeres Verständnis von Mediengeschichte, das über eine technikhistorische Fundierung hinaus geht?
Vor diesem Hintergrund bieten die beiden Vorträge Ansätze zu einer Wiederbeschäftigung mit Innis, die in anschließenden Diskussionen vertieft werden sollen.
Programm
10.15-10.30 Einführung: Gabriele Schabacher
10.30-12.00 Torsten Hahn: Schlagseite. Balancierungsprobleme bei Stapelware und Zeichen
- Diskussion -
12.00-14.00 Mittagspause
14.00-15.30 Hartmut Winkler: Der Computer, ein Kind der Telegrafie. Medien, Raum und Zeit auf den Spuren von Innis
- Diskussion -
15.30-16.00 Abschlussrunde: Innis heute
Abstracts
Torsten Hahn: Schlagseite. Balancierungsprobleme bei Stapelware und Zeichen. Harold Innis entweder als Wirtschaftshistoriker/-geographen oder als Medientheoretiker zu lesen, greift zu kurz: Die Probleme von Transport und Kommunikation sind strukturell identisch. Beide stehen im Zeichen der Balance; die Geschichte sowohl der Kolonie als auch des Empire ist eine Geschichte des fehlenden Gleichgewichts. Der Fokus auf Problemen der fehlenden Balance verbindet Innis? frühe und späte Arbeiten in Form einer Diskussion dessen, was ins Gewicht fällt und zur Unwucht werden kann: Stapelware und Zeichen.
Hartmut Winkler: Der Computer, ein Kind der Telegrafie. Medien, Raum und Zeit auf den Spuren von Innis. Harold Innis hat uns gelehrt, Medien - strikt materialistisch - als Maschinen des Zeit- und des Raummanagements zu betrachten. Für den Computer bedeutet dies, dass man eine sehr etablierte Sicht möglicherweise umkehren muss: Nicht Stand-alone-Maschinen haben mit dem Internet zu 'kommunizieren' begonnen, sondern das Netz ging dem Computer voran: Mein Text wird zeigen, dass der Computer legitimer und unmittelbarer Spross der Telegrafie ist. Die Logik der Telegrafie hat sich in seine innere Logik eingeschrieben und seine Konstruktion von Grund auf bestimmt.
Prof. Dr. Torsten Hahn ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik an der FernUniversität in Hagen.
Prof. Dr. Hartmut Winkler ist Professor für Medientheorie und Medienkultur an der Universität Paderborn und Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs "Automatismen ? Strukturentstehung außerhalb geplanter Prozesse".
Dr. Christoph Neubert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik an der Fernuniversität in Hagen und vertritt zur Zeit die Juniorprofessur für Mediengeschichte am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn.
Prof. Dr. Armin Schäfer ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte der Medienkulturen an der FernUniversität in Hagen.
Prof. Dr. Niels Werber ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Siegen und derzeit Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters ?Kulturelle Grundlagen der Integration? in Konstanz.
Kontakt:
Graduiertenschule "Locating Media/Situierte Medien"
http://www.uni-siegen.de/locatingmedia/
info@locatingmedia.uni-siegen.de
Kontakt: Dr. Gabriele Schabacher
Termin angelegt von 1
Zeit: 12:00 - 14:00
Ort: AR-D 5104 (Grüner Hörsaal)
Stephan Schwingeler (Trier): It’s all about connecting the dots – Perspektive im Computerspiel
Termin angelegt von 20
Zeit: 20:00
Ort: Blauer Hörsaal
Kulturimpuls : Grundeinkommen - Ein Filmessay von Daniel Häni und Enno Schmidt. In Kooperation mit der 'AG bGE&etc.-Siegen' zeigt das panoptikum den Film: "Kulturimpuls : Grundeinkommen - Ein Filmessay von Daniel Häni und Enno Schmidt". Was bedeuten Arbeit, Erfolg, Selbstverwirklichung? Wie würdest Du Dein Leben gestalten, wenn Du nicht pausenlos Fristen, Formen & Finanzen zu berücksichtigen hättest? Welche Entscheidungen würdest Du treffen, wenn Du nicht gleich zu befürchten hättest am unteren Ende der Gesellschaft zu landen? Was würdest Du arbeiten, wenn für Dein Einkommen gesorgt wäre?! -Eintritt frei-
Erscheinungsland: D 2008
Dauer: 98 Minuten
Regie: Daniel Häni, Enno Schmidt
Darsteller: Daniel Häni, Enno Schmidt
Termin angelegt von 13