Tagesansicht: 20.11.2014

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Epistemische Gemeinschaften in Europa

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Kontakt: Prof. Dr. Andrea Schneiker

Termin angelegt von 24

Medien|Praktiken der Bewegung

Zeit: 15:00

Ort: AE-A 102

Bewegungen machen Orte erfahrbar, konstituieren Räume und erzählen Geschichten. Sie erlauben sich zu positionieren und gestalten soziale Beziehungen. Zunehmend werden Bewegungen auch durch die Nutzung von (mobilen) Medien in alltäglichen Situationen geformt und ausgestaltet. Unterschiedlichste Bewegungspraktiken wie gehen, navigieren und zirkulieren stehen mehr denn je in Verbindung mit (jeweils spezifischen) Medienpraktiken. Medienpraktiken sind raumzeitliche Prozesse mit ihrer je eigenen Körperlichkeit, Materialität und Semiotizität. Medienpraktiken der Bewegung konstituieren, strukturieren und verändern einerseits soziale Beziehungen, Orte und Situationen. Andererseits entstehen sie unter den Bedingungen bestehender Ordnungen. Mediale Bewegungspraktiken stellen geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Analysen vor theoretische und methodische Herausforderungen, denen wir uns in einem Workshop an den disziplinären Schnittstellen der Raum-, Medien- und Praktikenforschung in drei thematischen Blöcken widmen wollen.


I. zirkulieren|verflechten

Im ersten Teil des Workshops möchten wir die Verbindung unterschiedlicher mobiler Akteure verfolgen und der Verflechtung von Personen, Zeichen und Dingen nachgehen. Welche Medien und Praktiken nutzen Menschen, um selbst mobil zu werden oder beispielsweise in der Migration soziale Beziehungen zu gestalten? Welche Dinge und Zeichen zirkulieren in einem translokalen und transnationalen Raum und wie werden sie produziert, angeeignet und verändert? In welchen Relationen stehen unterschiedliche zirkulierende Einheiten und mediale Praktiken, wo sind sie eng miteinander verwoben und wo gehen die Fäden auseinander? Diese Fragen können aus den unterschiedlichen Mobilitätsansätzen aus der Verkehr-, Migrations- und Bewegungsforschung mit einem Fokus auf Praktiken des Zirkulierens und Verflechtens diskutiert werden.

II. navigieren|?orientieren

Navigieren und Orientieren sind zentrale Medienpraktiken der Verortung und Situierung sowohl in räumlicher als auch in sozialer, kultureller und politischer Hinsicht. Neben Diensten und Anwendungen wie GPS oder digitalen Karten konstituiert sich Räumlichkeit auch in diskursiven Aushandlungsprozessen in digitalen (und teils mobilen) Medien, etwa in politischen Protesten. Indem Mediennutzende Navigations- und Orientierungspraktiken vollziehen, bewegen sie sich in und durch Medien. Im Workshop soll erarbeitet werden, wie sich Praktiken des Navigierens und Orientierens ausgestalten und differenzieren. Inwieweit tragen sie zu einer Konstitution und Modifikation sozialer, kultureller und politischer Räume bei? Welche Methoden sind adäquat für die (Mikro-)Analyse medialer Bewegungspraktiken und inwieweit können derartige Untersuchungen einen fundierten Beitrag zum Verständnis von sozio-kulturellen Veränderungsprozessen leisten?

III. gehen|?erfahren

Im dritten Teil des Workshops möchten wir uns mit dem Verhältnis von Gehen und Erfahren sowie der Rolle, die (mobilen) Medien dabei zukommt, befassen. Gehen ist eine Grundform menschlicher Fortbewegung. Zugleich impliziert die Bewegung ?zu Fuß? ein sinnliches und taktiles Erleben des Raumes: Wer geht, erfährt Raum am eigenen Körper. Daran anknüpfend nähert sich der Workshop u.a. folgenden Fragen: Wie gestaltet sich die oben benannte Relation zwischen Gehen und Erfahren? Inwiefern ermöglicht und erfordert die Praktik des Gehens ein ortsspezifisches Wissen und welche Rolle spielen dabei (mobile) Medien? Diskutieren ließen sich diese Fragen u.a. an Forschungen zum urbanen Gehen, Stadtführungen, Wandern (z.B. Themenwanderwege), (Wahrnehmungs-) Spaziergang, Pilgern, ?Augmented Walking? bzw. auch ?Locative Narrative? etc.

Format

Die thematischen Blöcke strukturieren sich durch ein Impulsreferat eingeladener Expertinnen und Experten und durch 5-minütige Kurzvorstellungen der Projekte mit konkreten Fragestellungen der Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Durch dieses Format möchten wir gemeinsam an konkreten Problemen und Herausforderungen von laufenden oder abgeschlossenen Forschungsprojekten arbeiten und diskutieren. Zur Vorbereitung des Workshops werden Interessierte gebeten, einen durch die Expertinnen ausgewählten Grundlagentext pro thematischen Block sowie die Projektskizzen und Fragestellungen der Workshop-Teilnehmer vorzubereiten. Wir bitten interessierte Teilnehmerinnen, sich mit einem Kurzabstract (max. 300 Wörter) zu bewerben, in dem sie Thesen oder Fragestellungen zum eigenen Projekt in Bezug zu einem der thematischen Blöcke formulieren. Die Abstracts werden zur Vorbereitung unter den Teilnehmern verteil

Kontakt: Raphaela Knipp

Termin angelegt von 1